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 Ich war es nicht von Andreas Hauffe

Ich war es nicht. Ich habe nichts gemacht. Ich habe niemandem etwas getan. Aber sie glauben mir nicht. Einmal in der Woche soll ich mich melden, sagen sie. Wenn ich mich nicht melde, wollen sie mich festnehmen und einsperren, sagen sie. Das ist ungerecht. Ich habe keinem etwas getan. Ich nicht! Obwohl die Stimmen das wollen, habe ich keinem etwas getan.

 

Rudolf glaubt mir das. Er ist okay. Ich habe ihn in der Fußgängerzone kennengelernt. Er hat fettige, verfilzte Haare und ist ganz dünn. Trotzdem hat er einen Bauch. In seinem Bauchnabel ist immer Dreck. Er sieht aus, als hätte er einen Fußball verschluckt. Das Weiße in seinem linken Auge ist blutrot und das rechte Auge tränt ständig. Er sagt: Wer so Mundharmonika spielt wie du, kann keiner Fliege etwas zu Leide tun. Damit kennt er sich aus, sagt er. Weil er ein Friedensapostel ist. Er soll den Frieden predigen. Er ist auserwählt.

Ich frage: Wer hat dich denn auserwählt? Rudolf sagt nichts. Er deutet nur nach oben.

Ich sage: Verstehe! Und was machst du sonst so?

Er sagt: Ich bin ein Sammler.

Was sammelst du denn?

Enttäuschungen. Ich sammle Enttäuschungen. Hab schon einige zusammen. Und weißt du, was meine größte Enttäuschung ist?

Ich schüttele den Kopf.

Die größte Enttäuschung meines Lebens bin ich selbst. Ich hatte mehr von mir erwartet – viel mehr. Aber vielleicht waren die Erwartungen einfach zu groß. Keine Ahnung. Jetzt erwarte ich nichts mehr. Gar nichts. Ich erwarte nicht einmal, dass eine Straßenbahn kommt, wenn ich an der Haltestelle warte.

Er lässt sich in einen alten Sessel sinken und schläft ein.

 

Ich spiele oft Mundharmonika. Nicht nur in der Fußgängerzone. Auch im Supermarkt, auf dem Klo oder im Bett. Wenn ich spiele, kann ich sie nicht hören. Dann übertöne ich sie. Ich will sie auch nicht dauernd hören, diese beschissenen Stimmen, diese beschissenen.

Von den Stimmen weiß Rudolf nichts. Niemand weiß davon. Nur ich.

Rudolf spielt viersaitige Gitarre. Zwei Saiten sind gerissen. Er sagt: Das macht nichts. So klingt es schön viersaitig. Mir ist das egal. Zu zweit geben die Leute mehr Geld. Rudolf kann auch ein bisschen singen. Gitarre, Stimme und Mundharmonika, das macht schon was aus. Weil sein Auge ständig tränt, denken die Leute vielleicht, Rudolf weint beim Singen und sie geben aus Mitleid Geld. Wer weiß. Von dem Geld kaufen wir Schnaps, Brot und Milch. Rudolf trinkt nur Milch und manchmal Saft.

Er wohnt in einem Altbau unter dem Dach. Manchmal schlafe ich bei ihm. Aber nicht oft. Meistens streiten wir dann, weil er sich beschwert. Er will nicht, dass ich mir immer die Ohren zuhalte, wenn er singt. Aber es geht nicht anders. Ich muss mir die Ohren zuhalten und etwas summen. Das ist anstrengend. Aber er versteht das nicht. Am liebsten singt er Hoch auf dem gelben Wagen. Das ist sein Lieblingslied. Er sagt: Das ist ein Lied des Friedens. Das beste Lied, das jemals komponiert wurde. Das finde ich nicht. Ich kann Volkslieder nicht ausstehen. Und vom gelben Wagen wird mir jedes Mal übel. Das Lied dreht mir den Magen um. Deshalb halte ich mir die Ohren zu und summe was. Sonst muss ich an früher denken.

 

Wenn der dicke Vermieter kam, um von Mama die Miete zu kassieren, hat er immer eine Langspielplatte mit Volksliedern mitgebracht. Wenn Mama kein Geld hatte, wurde ich rausgeschickt. Mama hatte oft kein Geld. Dann hat der Vermieter gesagt: Dann feiern wir eben eine Party. Er hat die Platte aufgelegt und laut gedreht. Hoch auf dem gelben Wagen war das erste Lied auf der Platte. Der Vermieter hat immer gestöhnt und gegrunzt und ganz am Schluss fies gelacht. Der Drecksack war immer fertig, bevor das Lied zu Ende war. Mama war immer ganz still dabei. Wenn er weg war, hat sie das Fenster aufgemacht, weil es nach Vermieter stank. Dann war uns beiden schlecht.

 

Ich sage zu Rudolf, er soll was Englisches singen. Blues oder so. Er sagt, nein.

Ich sage, warum nicht?

Er sagt: Ich mache Volksmusik.

Ich sage: Mach doch amerikanische Volksmusik.

Er sagt: Nein!

Warum nicht?

Lass mich in Ruhe.

Ich sage: Volkmusik ist Scheiße.

Er packt mich am Kragen und schüttelt mich. Sein Gesicht läuft rot an. Sein Atem stinkt nach abgestandener Jauche. Amerikanische Volksmusik ist schon fast Rockmusik und Rockmusik machen ist gefährlich, faucht er mich an. Solche Musiker sterben nämlich oft, bevor sie dreißig sind. Ich bin aber schon sechsundvierzig. Und weißt du warum?

Ich schüttele den Kopf. Weil er mir den Hals zuschnürt, kriege ich keine Luft.

Weil ich Volksmusik mache, du hirnrissiger Idiot. Hast du verstanden?

Ich sage: Ja, ich habe verstanden. Ich habe aber keine Lust, von einem Friedensapostel umgebracht zu werden. Er lässt mich los und entschuldigt sich. Volksmusiker werden nämlich steinalt, sagt er. Und genau das habe ich vor – steinalt werden, verstehst du?

Ich nicke.

Und weißt du auch warum?

Ich sage: Nein!

Er sagt: Weil ich meine Mutter überleben will. Die ist nämlich steinreich. Aber ich komme erst an die Kohle, wenn sie tot ist.

Wie alt ist sie denn?

Einundsechzig. Sie bekam mich, als sie fünfzehn war. Aber sie wird bestimmt hundert. Sie hat nämlich ihr ganzes Leben lang Volksmusik gemacht. Macht sie immer noch. Jedes Jahr eine Platte. Dauernd ist sie im Fernsehen. Und ich komme nicht an die verdammte Scheißkohle. Deshalb mache ich Volksmusik, rauche nicht und fresse nur Grünzeug. Alles nur wegen der Kohle.

Rockmusiker nehmen Drogen und ersticken am eigenen Erbrochenen, sagt er. Kannst du mir sagen, was schlimmer ist als an der eigenen Kotze zu ersticken?

Ich sage: Klar! An fremder Kotze zu ersticken. Er fängt an zu lachen und kann gar nicht mehr aufhören. Er hält sich den Bauch mit dem schmutzigen Nabel.

Ich gehe weg.

 

Sie zeigen mir ein Foto und wollen wissen, ob ich den Mann kenne. Ich sage: Wer ist das?

Sie sagen: Bernd Conrad, ein Fotograf. Ich gucke mir das Bild noch einmal an. Der Mann sieht gut aus. Glatt rasiert. Lachfalten um die Augen. Klarer Blick. Er trägt einen Hut. Sie wollen wissen, ob ich wirklich sicher bin. Ich soll noch einmal ganz genau hinschauen. Ich schaue noch einmal ganz genau hin und sage: Ich kenne den Mann nicht. Nie gesehen. Was ist mit ihm?

Sie sagen: Man hat ihn zerlegt. Seine Leber ist verschwunden.

Mir wird schlecht. Sie geben mir ein Glas Wasser. Dann darf ich endlich gehen.

 

Zu seinem siebenundfünfzigsten Geburtstag schenke ich Rudolf einen Satz Saiten für seine Gitarre. Er zieht sie auf und stimmt das Instrument. Als er die Saiten anschlägt, muss er fast heulen.

Dann sagt er: Setz dich, ich spiele dir was vor.

Ich sage: Nein, ich kann es nicht mehr hören.

Keine Volksmusik, sagt er, setz dich hin. Ich spiel etwas, das mit vier Saiten nicht geht.

Ich setze mich hin. Er beginnt zu spielen. Dann muss ich fast heulen. Rudolf spielt zwar stümperhaft, aber es ist eine Melodie, die Mama immer gehört hat, wenn der Vermieter mit seiner Volksmusikplatte wieder gegangen war. Es war ihre Lieblingsmelodie. Sie hat sie immer aufgelegt, wenn sie traurig war.

Sie hat sie oft aufgelegt.

 

*

 

Ich bin freiwillig hier. Carolin weiß nicht, wo ich bin. Ich habe sie angerufen. Aber es geht keiner ran. Ich will ihr sagen, dass ich die Prüfung bestanden habe.

Ja, ich habe die Prüfung bestanden. Ich bin freiwillig hier, wie die anderen auch. Freiwillig. Alle sind freiwillig hier. Aus freien Stücken. Man kann gehen, wenn man will. Man kann jederzeit aufstehen und sagen: War nett mit euch, aber ich geh jetzt nach Hause. Natürlich gibt es Regeln. Eine Woche sollte man schon bleiben. Besser vier. Die Türen sind nicht abgeschlossen. Die Fenster haben keine Gitter. Aber in den oberen Stockwerken lassen sie sich nicht öffnen. Zur Sicherheit. Sicherheit wird hier großgeschrieben.

Die Prüfung war hart. Sie sperren dich in einen Raum. Acht Stunden lang. Da ist ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett. Auf dem Tisch steht eine Flasche Wodka und ein Glas. Rührst du die Flasche an, war’s das. Lässt du sie stehen, wo sie steht, hast du die Prüfung bestanden. Ich habe bestanden. Ich darf bleiben. Knapp, aber bestanden. Hinterher fragt keiner mehr, wie knapp es war. Hinterher wird die Rechnung auf den Tisch gelegt. So sieht es aus. Hinterher wird immer die Rechnung präsentiert. Hinterher beginnt die Zeit der Reue. Hinterher wird immer alles schwierig. Das ist ein Naturgesetz. Hinterher kommen die Probleme. Die größten Katastrophen fangen harmlos an. Alles fängt harmlos an. Aber hinterher. Hütet euch vor Hinterher.

Vor ein oder zwei Monaten habe ich Carolin kennen gelernt. Es fing ganz harmlos an. Jetzt habe ich ein geschwollenes Auge. Es leuchtet in vielen Farben. Vielleicht hat Carolin mich geschlagen. Ich weiß es nicht. Mir fehlen zwei Tage. Freitagabend sind wir losgezogen. Wir tranken Bier und Wein und harte Sachen. Trinken ist Zeit und Kraft raubend, wenn man es ernsthaft betreibt. Wir knutschten rum und befummelten uns, bis der Wirt uns rauswarf. Wir wollten zu ihr. Mehr weiß ich nicht – Filmriss. Ich weiß nicht, ob wir es getan haben oder nicht. Vermute es aber. Der Samstag und der Sonntag fehlen mir. Montag wachte ich auf und wusste nichts mehr. Gar nichts mehr. Dann kam ich hierher und habe die Prüfung gemacht. Ich habe sie bestanden. Ich habe das ausgehalten. Ich habe die Flasche unentwegt angestarrt. Acht Stunden lang habe ich sie angestarrt. Das waren die längsten acht Sunden meines Lebens. Aber ich habe das ausgehalten. Es war hart, aber ich habe das ausgehalten. Die Flasche hat mich angefleht. Sie hat gebettelt und süße Versprechungen gemacht. Sie hat nach mir gerufen und geschrien. Aber ich habe durchgehalten. Ich habe sie besiegt.

Ich sitze mit Robby im Garten auf der Bank. Jeden Tag sitzen wir vor dem Mittagessen im Garten auf der Bank. Wenn sie mit der alten Schiffsglocke läuten, gibt es Mittagessen. Robby ist Fliesenleger. Er liebt seinen Beruf. Wenn er in den Waschraum kommt, schüttelt er immer mit dem Kopf. Manchmal flüstert er mir zu: Pfusch! Der reinste Pfusch. Dann nicke ich mit dem Kopf. Einmal bin ich allein in den Waschraum gegangen und habe mir die Kacheln angeschaut. Ich habe nichts entdeckt. Keine Ahnung, was er meint. Robby ist schon das zweite Mal hier. Er kennt sich aus. Er hat Erfahrung. Eigentlich heißt er Robert, aber er sagt, ich soll ihn Robby nennen. Das Zittern geht irgendwann weg, sagt er, ich muss nur Geduld haben. Es dauert seine Zeit. Ich habe aber keine Geduld. Hatte ich noch nie. Ist nicht meine Stärke, Geduld. Im Gegenteil. Ich werde wütend, weil ich nichts tun kann gegen das Zittern. Ich stehe auf und gehe auf und ab. Dann trete ich gegen den Abfalleimer neben der Bank. Er kippt um. Ich fluche und klemme die Hände unter die Achseln. Dann setze ich mich wieder hin. Robby grinst. Das Zittern ist zu nichts zu gebrauchen, sagt er, aber gut beim Wichsen. Probier es mal. Ich muss lachen. Die Schiffsglocke läutet.

Von der Suppe kann ich nichts essen, weil ich den Tatterich habe. Fleisch, Gemüse und Kartoffeln kippe ich in eine Plastiktüte. Das esse ich später im Garten. Da sieht mich keiner. Die Hände schiebe ich unter die Oberschenkel. Mein Hals ist trocken. Das Schlucken fällt mir schwer. Ein dicker Mann erzählt Geschichten von seinen Sauftouren. Die anderen nicken und lachen. Sie lachen, weil sie so was kennen. Ich versuche mich zu erinnern, ob ich mit Carolin gestritten habe. Ich kann mich nicht erinnern. Wir haben oft gestritten. Nach einem Streit ist Sex am besten, hat sie immer gesagt. Je heftiger Streit, desto besser. Manchmal wurde sie richtig hysterisch. Ohne Streit ging es bei ihr nicht. Es ging nicht.

Neulich habe ich einen Anfall gesehen. Während des Frühstücks. Ein unrasierter Typ, den sie Malle nennen, ist umgekippt. Rückwärts mit dem Stuhl umgekippt. Gerade hatte er noch Witze gemacht und dann lag er auf dem Rücken. Alle dachten, er hätte das Schlimmste hinter sich. Er war schon acht Wochen hier. Malle wollte bald nach Hause, seinen Geburtstag feiern. Heiße Schokolade und Mineralwasser werde ich trinken und Erdbeerkuchen essen, hat er gesagt. Den Fünfzigsten feiere ich mit meiner Frau und den Kindern und einem Erdbeerkuchen. Und dann das. Kippt der einfach um. Er lag auf dem Rücken und seine Absätze trommelten auf den Boden. Einer steckte seine Finger in seinen Mund. Die Zunge muss festgehalten werden, sagte er. Dann kam der Krankenwagen. Zwei Tage später war Malle wieder da. Aber er macht keine Witze mehr. Er guckt nur noch in seinen Kaffee und schweigt. Zu seinem Fünfzigsten haben wir ihm einen Erdbeerkuchen geschenkt. Seine Frau ist nicht gekommen. Die Kinder auch nicht.

Im Garten esse ich das kalte Fleisch und den Gemüse- und Kartoffelmatsch. Das Zittern macht mich ganz verrückt. Ich könnte heulen oder jemanden erwürgen. Robby hilft mir. Er will wissen, ob ich verheiratet bin.

Nein, sage ich.

Ich schon, sagt Robby. Er erzählt von seiner schönen Frau Rosi. Die ganz große Liebe. Wie er sie kennen gelernt hat und so. Wie sie es das erste Mal gemacht haben. Draußen im Park. Dann die Hochzeit und die Hochzeitsreise nach Mallorca. Er schluckt und sagt: Zwei Jahre waren wir verheiratet. Es war unser Hochzeitstag. Ich habe früher Feierabend gemacht, um Rosi zu überraschen. Ich komme also nach Hause mit einem Strauß Rosen in der Hand. Da steht meine Frau im Wohnzimmer und glotzt mich entsetzt an. Die Augen fallen ihr fast raus und ihr Mund steht offen. Ich weiß sofort, hier stimmt was nicht. Sie hat ihren Bademantel an. Am Nachmittag hat sie ihren Bademantel an. Er ist offen. Darunter ist sie nackt. Plötzlich fliegt die Schlafzimmertür auf und ein Kerl stürmt herein. Ebenfalls nackt. Ich kenne ihn nicht. In der einen Hand hält er seine Schuhe, in der anderen Hemd, Hose und Unterwäsche. Als er mich sieht, guckt er meine Frau an und wieder mich und wieder meine Frau. Keiner sagt was. Ich bin wie gelähmt. Komme mir komplett bescheuert vor mit meinem Blumenstrauß. Der Kerl schwitzt. Er macht den Mund auf und zu, aber es kommt kein Ton heraus. Dann dreht er sich um und rennt durch die geschlossene Terrassentür, mitten durch die Scheibe. Er rennt durch den Garten und verschwindet. Hinter ihm eine Blutspur. Er muss sich wohl geschnitten haben. Meine Frau fängt an zu wimmern. Heult den ganzen Tag und die ganze Nacht. Da hab ich wieder angefangen, verstehst du?

Ja, sage ich.

Jeden Tag einen Liter, sagt Robby. Ich hab mich wochenlang nicht hierher getraut. Ich hatte Angst wegen der Prüfung. Tatsächlich war sie beim zweiten Mal viel schwerer. Ich hab es kaum ausgehalten. Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte den Wodka niedergemacht. Aber ich hab es geschafft. Gerade so.

Was ist mit deiner Frau? frage ich.

Robby zuckt mit den Schultern. Ich kann sie nicht mehr anfassen, sagt er.

Ich nicke und erzähle von Carolin. Aber es gibt nicht viel zu erzählen. Wir trinken, dann fetzen wir uns, dann vögeln wir, wenn wir noch können.

Ist sie hübsch?

Nein, sage ich.

Wir hören ein Auto und gucken zum Tor. Ein Wagen hält an. Zwei Männer steigen aus. Sie gehen zum Haupteingang.

Die Bullen, sagt Robby. Hat wieder einer Scheiße gebaut.

Kurz darauf kommen die Männer wieder raus. Der Heimleiter ist dabei. Sie kommen auf uns zu. Der Heimleiter deutet auf mich. Sie wollen zu mir. Ich muss mitkommen, sagen sie.

Warum?

Es ist etwas passiert. Mit einer Frau.

Na und? Was habe ich damit zu tun? Das Zittern wird stärker.

Ich stehe unter Verdacht, sagen sie. Aber ich weiß nicht, wovon sie reden Ich habe keine Ahnung. Freitagabend sind wir losgezogen und haben getrunken. Wir wollten zu ihr und dann – Filmriss. Ich will nicht hier weg. Ich renne los. Die Beine sind schwer. Es geht nicht voran. Ich stolpere und falle hin. Die Männer schreien mich an. Biegen meine Arme auf den Rücken. Handschellen klicken. Ich verabschiede mich von Robby. Es fängt immer alles harmlos an, sage ich zu ihm.

Robby nickt.