Ein Wintermärchen vom 21. Januar 2006
Ein paar Wochen nach Weihnachten und der Zeit der Besinnung hatten wir unseren Kurzgeschichtenwettbewerb 'Ein Wintermärchen' ausgeschrieben. Die 'staade Zeit' war anscheinend für viele Autoren und angehende Autoren ruhig genug: über 250 Zusendungen, von denen 184 den Kriterien entsprochen haben.
Mit dem Thema haben wir uns ein wenig bildungsbürgerlich an Heinrich Heine angelehnt, der mit 'Deutschland - ein Wintermärchen' 1844 seinen Zeitgenossen den Spiegel vorhielt und so ziemlich alles demontierte, was denen hoch und heilig war. Wir dachten - eine gute Vorlage. Die ausgewählten Texte sprechen für sich.
Für die Jury konnten wir die Jungautorin Kristiane Kaechele, die Buchhändlerin Cornelia Beyerle, die Lektorin Christine Rist sowie die Drehbuchlektorin Amelie Syberberg gewinnen.
Gelesen haben die Schauspieler Johannes Steck und Carin C. Tietze.
Mit dem Kochlöffel interpretierte Meister Wolfgang Fortner und seine Mannschaft die Gewinnergeschichten. Nach einer Berliner Weißen vom Kürbis mit Himbeermark und Milchschaumkrone (zu Schnee von M. Thönissen) gab es einen Falschen Hasen von Pute und Schwein auf einem Tagliatellenest mit Waldpilzschmand (A. Kurz: Ich, ein Anderer), der Hauptgang vereinte Winter und Frühling mit einem durchgekochten Risotto gegen ein knalliges Erbsenpüree halb und halb mit Kalbsfilet im eigenen Jus (D. Beckmann: Fifty-Fifty). Das Dessert zu C. Putz' 'Weihnachtswunderpunsch' war ein Parfait vom Elisenlebkuchen mit Punschsugo, einer Rotweinbirne und Schokosplittern.