„Ein Konto im Himmel“
Peter Maffay erhält den Montblanc - Award
„Es ist eine ungewöhnliche Veranstaltung in der Trafohalle der Eventfirma h + s am Giesinger Berg. Der Champagner fließt reichlich, kalorienarme Thunfischhäppchen werden serviert, und die Gäste können ein wenig Luxus besichtigen: teure Schreibgeräte hinter Glas. Wladimir Klitschko überragt die blonden Gesellschaftsdamen und gibt Interviews in seinem rollenden Deutsch, Schauspieler Thomas Heinze erweist sich als Freund schöner Federhalter. Ex – Plattenboss Monti Lüftner begrüßt Freunde aus der Musikszene, und Sunny Melles trägt sich in eine Art Goldenes Buch ein. Ganz schön was los, um 12 Uhr mittags.
Die Firma Montblanc hat geladen, um den „Arts Patronage Award“ zu verleihen. Ein weltweit vergebener Preis für Persönlichkeiten, die sich für Künstler und Kunstprojekte einsetzen. In Deutschland geht die Auszeichnung an Peter Maffay, der mit seinen Stiftungen notleidende und traumatisierte Kinder fördert. Aber bevor er den Preis bekommt – und 15 000 Euro für den guten Zweck – hält Franz Alt eine donnernde Laudatio. Mit einer Leidenschaft, die inzwischen selten ist im Fernsehen, schreckt der Journalist das Publikum auf. Er erzählt von verhungernden Kindern, vom Cap Anamur und dem Mut, der dazugehört, sich persönlich etwas für Flüchtlinge einzusetzen. Auch der Preisträger sei mit „Herzintelligenz“ bei der Sache: „Nicht die Bushs, die Maffays machen die Welt besser“, so Alt. „Ein Konto im Himmel“ sei ihm sicher, und im Übrigen sollte man sich Maffays Tabaluga – Drachen zum Vorbild nehmen, der seinen ganzen Besitz weiter verschenke.
Hört man nicht alle Tage, so eine engagierte Rede. Maffay, der das Wort „ich“ vermeidet, dankt im Namen seiner Mitarbeiter. Einer freut sich besonders über den Preis: Maffays Studionachbar in Tutzing, der Schlagzeuger und Produzent Leslie Mandoki. Er findet es schön, dass wieder die ernsthaften Rockmusiker gefragt sind. Am Vorabend hat er in seinem Garten am Starnberger See mit seinem Freund Maffay gegrillt, ohne Champagner. Und in Hamburg haben sie auch angerufen: bei Udo Lindenberg, der seinen 60. Geburtstag feierte.
(SZenario Redaktion: Christian Mayer)