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 Kriesenparty unter Palmen

In der Reithalle feiert sich die „Bananenrepublik“


Jetzt hat die Finanzkrise die Münchner Partywelt erreicht. Allerdings brechen weder die Eintrittspreise noch die Gästezahlen ein, ganz im Gegenteil. Die Schlange vor der Reithalle ist am Samstagabend binnen weniger Minuten nach der offiziellen Öffnung um 22 Uhr auf satte 50 Meter gewachsen. Das rege Interesse und die Geduld zum Anstehen liegen zum einen am seit Jahren steigenden Ruf der Veranstalter, und zum anderen auch den dem gelungenen Motto des Abends.
Otger Holleschek hat mit seinem Partner Matthias Schlick angesichts der Wirtschaftskrise die „Bananenrepublik“ Deutschland ausgerufen. Willkür und persönliche Bereicherungen zeichnen so ein Staatsgebilde aus. Noch kürzer formuliert es Holleschek: „Die spinnen da oben.“ Im Werbe-Video tanzen Affen durch die bananige  Dschungel-Szenerie – zur freien Interpretation. Feinsinnige Motti, reizvolle Orte und genau die richtige Party-Intervalle: Holleschek hat seit dem ersten Fest im Jahr 1995 deshalb mittlerweile hunderte Stammgäste gesammelt. Zwischen 25 und 45 sind die meisten, die zu den jährlich etwa zehn Partys kommen und sich zum Beispiel im Audimax der LMU, im Glaspalast oder im Künstlerhaus am Lehnbachplatz vergnügen – und überraschen lassen.
Denn eine Holleschek-Party bietet immer auch eine Inszenierung mit großem Bühnenbild. Das besteht heute aus 150 Palmen und fünf Video-Leinwänden, auf denen karibisch sonnige und strandige Filme laufen, der Abend soll ja auch eine Kick-Off-Party für den Frühling sein. Tanzen für mehr Sonne und angenehme Temperaturen. Schon gegen Mitternacht ist die Reithalle so voll, dass manche unter den Palmblättern ausweichen. Egal ob unter oder neben Palmen: Alle tragen bei zur Inszenierung – sie schwitzen wie in der Karibik.